SCHLEGEL, F. Literary Notebooks. 1797-1801. Introd. and commentary by Hans Eichner. London: The Athlone Press 1957.
WERNLY, Julia, Prolegomena zu einem Lexikon der ästhetisch-ethischen Terminologie Friedrich Schillers, Leipzig, 1909.
Ironie, Romantische Ironien (Justus Fetscher)
[Vol. 3, p. 216] Ironie braucht der Leser vielmehr darum, weil er nur so der Ironie des Autors, den er liest, entsprechen kann. Ein strukturalmusikalisches Verständnis der Shakespeareschen Dramen entdeckt in diesen den systematischen Geist einer umfassenden Selbstthematisierung. Sie zeigt sich „oft durch Parodie des Buchstabens und durch Ironie über den Geist des romantischen Drama“ (Schlegel s. Anm. 98, 208 Nr. 253). Denn Ironie ist –Kritiker und Autor identifizierend- „stete Selbstparodie“ (Schlegel Lyceus-Fragmente 1797, in Schlegel, KFSA, Bd. 2, 1967, 160, Nr. 108), „überwundne Selbstpolemik“ (Schelegel s. Anm. 103, 127, Nr. 508), die zuerst an Aristophanes beobachtete Fähigkeit und Folgerichtigkeit, sich über sich und sein eigenes Werk zu erheben. Diese Formulierung (sich über sich erheben) ist gleichsam der Generalbass von Schlegels Äusserungen zur Ironie. (…)
Ironie bricht das Werkgefüge auf, relativiert dessen qua Gestaltung Partikulares und Bestimmtes in ein (inneres, in die Struktur des Kunstwerks eingegangenes) Unendliches, ist relativer Ausdruck des Absoluten, zeitlicher Ausdruck des Ewigen und daher „epideixis der Unendlichkeit“ (Schlegel, Philosophische Lehrjahre, 1798, Schlegel, KFSA Bd. 18, 1963, 128, Nr. 76). Ihren Ursprung hat sie in der Selbstreflexion des Subjekts, das –fichtisch- in der ironischen Selbstbeschränkung die Mitte und Vermittlung zwischen Selbstschöpfung und Selbstvernichtung sich offenhält und so zum Raum der Produktion macht. (Schlegel, Anm. 107, 151, Nr 37; Garu Handwerk, Irony and Ethics in Narrative. From Schlegel to Lacan, New Haven/London 1985, 20-23; Guido Nachert, „Friedrich Schlegel über Wechselerweis und Ironie“, Athenäum, Jahrbuch für Romantik 6 [1996] 47-90 und Athenäum Jahrbuch für Romantik 7 [1997] 11-36). „Die Selbstbeschränkung hat der Beschränkung durch die Welt voraus, dass sie die potentiale Un-/p.217 endlichkeit der Selbst voraussetzt und damit beweist.“ (Szondi, Anm. 94, 22) Der Selbst und , sofern bei den Romantikern nicht das Ich, sondern das Kunstwerk zum Reflexionsmedium geworden ist (Benjamin), des Kunstwerks. Indem sie jedem bestimmten Ausdruck die Form des Paradoxen und eine Rückverweisung auf das produktive Chaos mitteilt, aus dem sie hervorgegangen ist, tendiert die romantische Ironie zur Auflösung der sinnstiftenden Form und zur Emanzipation der Ausdrucksmomente.
SCHLEGEL, Friedrich. “Kritische Fragmente». 1797. Kritische Schriften und Fragmente (1798-1801). Studienausgabe. Herausgegeben von Ernst Behler und Hans Eichner. Paderborn. München. Wien. Zürich: Ferdinand Schöningh, Band 1, 1988. 239-250. Impreso.
Schlegel, Friedrich. “Fragmentos críticos». 1797. Fragmentos, seguido de Sobre la incomprensibilidad. Trad. y notas de Pere Pajerols. Barcelona: Marbot Ed., 2009. 25-55. Impreso.
Schlegel, F. 1797
[frg. 52, p. 243] In manchem Gedicht erhält man stellenweise statt der Darstellung nur eine Überschrift, welche anzeigt, daß hier eigentlich dies oder das dargestellt sein sollte, daß der Künstler aber Verhinderung gehabt habe, und ergebenst um gewogene Entschuldigung bittet.
Schlegel, F. 1797 (Trad. y notas de Pere Pajerols, 2009)
[frg. 52, p. 37] En algunos pasajes de muchas composiciones poéticas encontramos que, en lugar de la representación, aparece sólo un título que indica que, de hecho, en dicho pasaje tenía que representarse tal o cual cosa, pero que el autor se sintió indispuesto y ruega que aceptemos benévolamente sus más humildes disculpas.
Schlegel, F. 1797
[frg. 127, p. 250] Es ist indelikat, sich drüber zu wundern, wenn etwas schön ist, oder groß; als ob es anders sein dürfte.
Schlegel, F. 1797 (Trad. y notas de Pere Pajerols, 2009)
[frg. 127, p. 25) Es una falta de delicadeza mostrar asombro cuando algo es bello o grande, como si se insinuase que podría ser de otro modo.